FAQ - Häufige Fragen

Beinschmerzen/Gelenkschmerzen

Alle Kinder wachsen und das geht auf die Gelenke. Hoffentlich alle Kinder springen und toben und ziehen sich dabei viele blaue Flecken und Verrenkungen zu. Gelegentliches Humpeln und Gliederschmerzen gehört da zwanglos dazu. Oft sieht man am Hosensaum den Grund der Beinschmerzen, wenn die Hosen zu kurz werden. Alles ganz normal.

Wenn ein Kind aber länger über Beschwerden in den Beinen oder über plötzlich auftretende oder immer wiederkehrende Schmerzen klagt, will ich das Kind sehen. Nehmen Sie es immer ernst, wenn ein Kind, das vorher gelaufen ist, plötzlich nicht mehr gehen oder stehen will oder kann! Außer bei eindeutigen Situationen, z.B. Müdigkeit oder Muskelkater, muss hier eine akute und gefährliche Entzündung der Knochen und Gelenke ausgeschlossen werden und bei Verdacht sofort behandelt werden.

Helfen können dabei Blutuntersuchungen, Sonographie, Röntgen und Kernspinntomographie. Wird dabei zu spät behandelt, können schwerste Folgeschäden entstehen. Meist sind es gutartige und vorübergehende Krankheiten wir z.B. der gute alte Hüftschnupfen, der nur ein wenig der körperlichen Schonung (was bei kleinen Kindern schon ziemlich schwierig sein kann) bedarf.

Die Unterscheidung zwischen gefährlich oder gutartig kann ich natürlich nicht am Telefon machen, daher immer Vorstellung in der Praxis.

Bei länger anhaltenden oder immer wiederkehrenden Beschwerden ist eine eindeutige Diagnose schon schwieriger. Wichtig ist neben der Untersuchung und den Blutwerten vor allem die Anamnese und der Krankheitsverlauf. Deswegen ist eine sorgfältige "Buchführung" wichtig: schreiben Sie Datum und Dauer der Beschwerden auf, gab es auslösende Faktoren, z.B. Bewegung, Fieber, Infekte? Welche Gelenke sind genau betroffen (Knie oder Hüfte, rechts oder links)? Wenn Ihr Kind über Beschwerden in den Gelenken oder Extremitäten klagt (kleine Kinder können die Beschwerden in der Regel nicht genau lokalisieren, also nicht sagen, ob das Gelenk oder der Muskel schmerzt), ziehen Sie Ihr Kind aus und vergleichen Sie jedes einzelne Gelenk mit der Gegenseite indem Sie Ihre Hand auflegen: ist die betroffen Seite dicker, wärmer oder röter als die Gegenseite. Nur im Vergleich fällt Ihnen das auf. Und: aufschreiben! Denn danach werde ich Sie fragen, manchmal noch nach Jahren.

Chronische Gelenkserkrankungen sind schwierig in der Diagnose. Vieles lässt sich in der Praxis abklären, in Einzelfällen ist auch mal eine rheumatologische Spezialklinik notwendig. Auf jeden Fall: wenn Ihr Kind immer mal wieder so Schmerzen oder Beschwerden in Beinen oder Armen hat, auch wenn es nicht so richtig schlimm ist, sprechen Sie mich bitte darauf an. Insbesondere, wenn die Kinder gar keine richtigen Kinder mehr sind sondern Jugendliche und deswegen auch nicht mehr so gerne zum Arzt wollen.