Kinderarzt · Kinderkardiologe | Praxis für Erwachsene mit angeborenen Herzfehlern (EMAH)

  • Kinderarztpraxis Dr. med. Marc Schlez
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FAQ - Häufige Fragen

Durchfall/Erbrechen

Keine Kindheit ohne Magen-Darm-Infekte. Plötzlich auftretender Durchfall oder Erbrechen oder beides mit oder ohne Fieber und Bauchschmerzen mit wechselndem Verlauf, meist über 2 - 3 Tage bis zu einer Woche und bei den Eltern, da diese Infekte in der Regel quer durch die Familie "gehen", mal einen Vormittag oder auch länger.

Dabei ist das Allgemeinbefinden sehr unterschiedlich gestört, manche Kinder leiden kaum, andere sind durch denselben Krankheitserreger schwer krank und müssen vielleicht sogar ins Krankenhaus. Ein Magen-Darm-Infekt ist in der Schwere und im Verlauf nicht vorhersehbar und er verläuft oft in wechselnden Schüben. Zugrunde liegen meist Virusinfekte, die hauptsächlich durch Hautkontakt weitergegeben werden (daher Händewaschen und -desinfektion zum Schutz des Rests der Familie wichtig). Die Viren werden nicht behandelt, Antibiotika wären wegen ihrer negativen Auswirkung auf die Darmflora sogar schlecht.

Hauptproblem ist der Flüssigkeitsverlust. Im Prinzip gilt, was "oben oder unten herausläuft", muss wieder ersetzt werden. Wenn dies wegen anhaltendem Erbrechen oder Nahrungsverweigerung nicht gelingt, muss bei schlechtem Allgemeinzustand die Flüssigkeit u. U. sogar über Infusionen zugeführt werden, im Kindesalter macht man das grundsätzlich wegen möglicher Komplikationen im Kinderkrankenhaus. Verlassen sie sich bei der Beurteilung des Zustandes Ihres Kindes auf Ihr Gefühl, schließlich kennen Sie Ihr Kind am besten. Nach jedem Erbrechen sieht ein Mensch blass und elend aus, davon erholt man sich aber in der Regel.

Einen bedrohlichen Flüssigkeitsverlust erkennt man am schlechten Allgemeinzustand: das Kind läuft nicht mehr, es reagiert nicht mehr richtig auf Ansprache und ist schwer zu erwecken. Spätestens dann muss Ihr Kind ärztlich untersucht werden, wenn sie mich nicht erreichen, dann in einem der umliegenden Kinderkrankenhäuser.

Den Durchfall kann man kaum ursächlich behandeln, bei Erbrechen gibt man Brechzäpfchen oder Brechsaft, maximal 2x am Tag. Am wichtigsten ist die Flüssigkeitszufuhr. Nach Erbrechen löffelweise mit Tee und Traubenzucker beginnen, wird dies ohne erneutes Erbrechen toleriert, kann Ihr Kind kleine Schlucke aus der Tasse trinken. Bleibt auch dies "drin", weiterhin mit Nachdruck (!) Tee anbieten und mit Salzstangen (keine Chips) oder Zwieback anfangen, dann ein wenig dünne Suppe. Wenn auch dies toleriert wird Kartoffelbrei mit Karotten und ein wenig Salz, Banane und geriebener Apfel ohne Schale. Wichtig: nach längerem oder stärkerem Durchfall unbedingt 1 - 2 Wochen Milchprodukte (Laktose!) und Obst (Fruktose!) vermeiden, dies gilt auch bei Erwachsenen.

Ein Erreger der Magen-Darm-Infekte, das Rota-Virus, lässt sich heute durch eine Schluckimpfung im ersten Lebenshalbjahr vermeiden. Diese ist heute empfohlen und wird von vielen Krankenkassen übernommen.

Bei schlechtem Allgemeinzustand, blutigen Stühlen oder starken Bauchschmerzen muss ich Ihr Kind sofort in der Praxis sehen.