Kinderarzt · Kinderkardiologe | Praxis für Erwachsene mit angeborenen Herzfehlern (EMAH)

  • Kinderarztpraxis Dr. med. Marc Schlez
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FAQ - Häufige Fragen

Notwendige Impfungen

Ich empfehle Impfungen nach ihrem Nutzen und nach Indikation.

Absolut notwendig ist die sogenannte 6-fach Impfung, d.h. hier wird gegen sechs Erkrankungen zuverlässig geschützt, die, wenn man daran erkrankt, nicht mehr durch die Medizin ursächlich zu behandeln sind. Vier davon sind extrem selten und in Westeuropa für Kinder kaum ein Risiko. Das sind die Kinderlähmung, die Diphtherie, die Hepatitis B, also die über Blut- oder sexuelle Kontakte übertragene gefährliche Leberentzündung, und eine Entzündung des Gehirnes (HIB). Diese Impfungen nehmen wir sozusagen für das spätere Leben mit. Unbedingt wichtig ist der Schutz gegen den Wundstarrkrampf und gegen den Keuchhusten. Theoretisch kann sich ein Baby auch bei einem Autounfall oder beim Sturz von dem Arm der Mutter blutig verletzen, und nach Erkrankung gibt es keine wirkliche Hilfe. Einen Keuchhusten kann man sich jeder Zeit im Bus oder in der Warteschlange beim Bäcker um die Ecke holen, für Kinder im ersten Lebensjahr extrem gefährlich.

Nebenwirkungen gibt es bei dieser Impfung eigentlich nicht, außer dass der Impfstoff etwas brennt, es zu Fieber im Anschluss kommen kann und die Impfstelle immer eine lokale Reaktion mit Schwellung und Schmerzen, wie bei jeder Injektion, sich entwickeln kann.

Die Impfung wird im 3., 4., und 5. Monat und im 15. Monat durchgeführt, Auffrischung vor der Schule. Sie ist eine sog. Totimpfung, d.h. es werden nur Teile von Krankheitserregern verimpft, die ihrerseits nicht zu Erkrankungen führen können. Somit können und sollen auch abwehrgeschwächte Patienten diese Impfung erhalten.

Die zweite notwendige Impfung ist die sog. 3-fach-Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln. Bei Röteln ist nur der Übertragungsschutz für ungeschützte schwangere Frauen wichtig. Mumps ist die "dicke Backe" und heilt in der Regel gut ab, kann aber als schwere Komplikation zur Taubheit und bei Männern wegen der Hodenbeteiligung zur Unfruchtbarkeit führen. Hier impfen wir wegen der Komplikationen, nicht wegen der eigentlichen Erkrankung. Beide Impfanteile, Röteln und Mumps, haben keine Nebenwirkungen.

Dies ist bei der dritten Komponente, der Masernimpfung anders. Masern galt früher als Kinderkrankheit, ist aber sehr problematisch. Erstens sind die Kinder über Wochen z.T. schwer krank, manchmal über Monate beeinträchtigt, was erhebliche Folgekrankheiten nach sich ziehen kann.

Am wichtigsten ist aber die schwere Komplikation der Hirnentzündung, die statistisch jeden tausendsten an Masern erkrankten Patienten trifft. Diese nicht seltene Komplikation heilt oft schlecht ab und hinterlässt dann schwer behinderte Menschen. Auch die Impfung, da sie eine sog. Lebendimpfung, d.h. abgeschwächte Krankheitserreger werden verimpft, ist, kann diese Komplikation verursachen, aber extrem viel seltener, nämlich alle eineinhalb Millionen mal. Von daher ist die Impfung eine Risikoabwägung, die m.E. sehr eindeutig ist, so dass ich die Impfung dringend empfehlen muss. Wir führen sie im 14. und 15. Monat durch. Relativ häufig (ca. 5% der Impflinge) entwickelt sich zwischen dem 10. und 14. Tag nach der Impfung ein Ausschlag, der nicht ansteckend ist und auch nicht gefährlich, bei dem die Kinder jedoch krank und knatschig sein können. Also, den Impftermin nicht 2 Wochen vor dem Urlaub oder einem Familienfest vereinbaren.

Alle anderen Impfungen sind freiwillig oder setzen bestimmte Indikationen voraus.